Jakobskreuzkraut - die Gefahr für Weidetiere
Über den Sommer sieht man es wieder überall auffällig gelb blühen. Auf Weideflächen, auf Verkehrsinseln, am Straßenrändern. Durchaus nett anzuschauen, aber das heimische Jakobskreuzkraut (JKK) ist eine Giftpflanze und stellt eine ernste Bedrohung für Weidetiere dar.
Seine Giftigkeit beruht auf der Wirkung verschiedener Pyrrolizidin-Alkaloide, die zu chronischen Lebervergiftungen führen. Auch dem Menschen kann das Jakobskreuzkraut gefährlich werden - durch Aufnahme der Giftstoffe durch Milch, Fleisch oder gar über Hautkontakt. Also besser keinen Blumenstrauß pflücken!
Normalerweise werden frische Pflanzenanteile im Futter, die bitter schmecken, von Rindern, Pferden und anderen Weidetieren gemieden. In Heu und Silage sind die Bitterstoffe kaum zu schmecken und die Giftpflanze wird mitgefressen.
Eine (!) blühende JKK-Pflanze kann bis zu einige zehntausend (!) Samen bilden, die vom Wind bis zu 40 Meter verbreitet werden können. Diese Samen bleiben im Boden bis zu 20 Jahre (!) keimfähig. Für viele Tierhalter heißt es Jahr für Jahr Pflanzen ausstechen und diese nach Möglichkeit in Biogasanlagen oder im Restmüll zu entsorgen. Erfolgreich ist aber auch die Ansiedlung des natürlichen Fraßfeindes des JKK, dem Blutbären, einem auch als Jakobskrautbär oder Karminbär bekannten Schmetterling.
Auf der Norla informiert blutbaer.de am Stand in der Halle ausführlich über die Möglichkeit, Flächen in einem Zeitraum von rund vier Jahren vom JKK zu befreien. Andreas Frahm züchtet den Blutbären und bringt ihn auf befallenen Flächen aus. Das JKK wird heruntergefressen und kann nicht aussamen. Das JKK wird soweit zurückgedrängt, dass es sich unauffällig in der Grasnarbe verhält. Kein Spritzen, kein Ausstechen, keine weitere Gesundheitsgefährdung der Pferde und Ponys. Weitere Infos gibt es unter blutbar.de.